Spargelwochen

„Wenn die ersten Sonnenstrahlen die Erde erwärmen, spitzen auch bald wieder die zarten Köpfchen unseres heimischen Spargels aus dem Boden“, schrieb der amtierende Landrat Walter Schnell in seinem Vorwort zu den Spargelwochen 2023, die vom 29. April bis 24. Juni im Landkreis Roth und in der Stadt Schwabach stattfinden. Veranstalter ist das Landratsamt Roth, vertreten durch Thomas Pichl von der Wirtschaftsförderung.
Allerdings sind die wärmenden Sonnenstrahlen heuer noch Mangelware, sodass, wie der Liebenstädter Spargelbauer Johannes Maderer berichtete, erst kürzlich die jungen Spargeltriebe erfroren sind. In der Hoffnung auf bessere Zeiten wurden im Gasthof „Zur Mühle“ im Heidecker Ortsteil Seiboldsmühle die Spargelwochen offiziell eröffnet. Daran nehmen 25 Gaststätten teil, nämlich 24 aus dem Landkreis Roth und eine aus Schwabach. Sie haben sich im Sinne von „Original Regional“ dazu verpflichtet, den servierten Spargel nur aus dem Landkreis mit seinen elf Anbaubetrieben oder der angrenzenden Region zu beziehen. Das ist die Voraussetzung für kurze Transportwege. Zudem ist es gut für das Klima und nicht zuletzt für den Gaumen. Die Namen der Gaststätten und der heimischen Erzeugerbetriebe, sowie ein Rezeptheft liegen in Rathäusern, Banken und Gaststätten in einer Auflage von 3 500 Stück bereit. Außerdem sind sie beim Spezialitätenmarkt am 21. Mai in Heideck erhältlich. Dort wird die Präsentation des regionalen Spargels einer der Programmhöhepunkte sein.
Walter Schnell erinnerte daran, dass Spargelanbau mit harter Arbeit verbunden ist, die einen fairen Preis notwendig mache. Insgesamt fünf attraktive „Genusswochen“ biete der Landkreis gemeinsam mit den heimischen Gaststätten an, nämlich: Lammwochen, Spargelwochen, Veggiewochen, Fischwochen und Wildwochen, immer unter dem von Altlandrat Herbert Eckstein geprägten Aspekt „Original Regional“.
Die amtierende Spargelprinzessin Theresa Bub aus Oberreichenbach, sie war vor wenigen Jahren bereits Fränkische Spargelkönigin gewesen, hob den Vitaminreichtum des Spargels hervor, dem auch heilende Wirkung nachgesagt wird. Als studierte Agrar-Ingenieurin weiß sie, wovon sie redet.
Das Ehepaar Anna und Johannes Maderer bewirtschaftet neben dem Spargelanbau seit 2017 einen Hof in Liebenstadt. Sie hoffen auf gutes Wachstum des Edelgemüses und auf einen fairen Preis, denn sie wollen Spargel „mit Augenkontakt zum Kunden“ verkaufen. Um Verpackungsmüll zu sparen, wäre es wünschenswert, wenn man passende Behältnisse mitbringen würde. Anna Maderer war übrigens von 2010 bis 2012 Spargelprinzessin gewesen, damals unter ihrem Geburtsnamen Miederer.
Als begeisterter Spargelesser outete sich der Heidecker Bürgermeister Ralf Beyer. Sonderkulturen seien für einen Ort immer eine Bereicherung, sagte er, und Qualität dürfe durchaus auch etwas kosten.
Den Worten folgten Taten, und die Anwesenden durften das Gemüse verkosten. Alois Reich, der Gastwirt der „Mühle“ ist Tiroler. Er versteht es, die Qualitäten des Spargels wohlschmeckend mit der Tiroler Küche zu vereinen.
Im Übrigen sollte man den Merkspruch in Erinnerung behalten: „Bis Johanni nicht vergessen – sieben Wochen Spargel essen!“
Foto v.l.: Alois Reich, Bianca Dörr (Landratsamt), Anna Maderer, Theresa Bub, Ralf Beyer, Walter Schnell, Thomas Pichl, Johannes Maderer.